Warten aufs Gepäck

Dass es im HB Zürich eine Gepäckauf- und ausgabe gibt, weiss man in Saas Allmagell nicht

Dass es nicht ganz einfach ist, herauszufinden, wohin die SBB und der Postauto-Dienst Gepäck befördern, schrieb ich hier am 3. Februar. Ich mietete dann für die Winterferien ein Auto. Zu Recht, wie die Erfahrungen zeigen, die ein Bekannter von mir mit dem öffentlichen Gepäckservice machte. Hier seine Schilderungen:

Versand von zwei Skisäcken und einer Reisetasche am 31.1 ab Zürich HB nach Saas Almagell. 12 Stutz pro Stück. Neues Abfertigungsverfahren (voll EDV, nicht mehr die alten Etiketten…)

Samstag 4.2., 16 Uhr. Reisetasche in Saas Almagell im Tourismusbüro abgeholt (Post ist geschlossen worden, deshalb Tourismusbüro zuständig).

Skisäcke sind keine da. Ich solle am Sonntag wieder vorbeikommen. Auch am Sonntag sind keine Skisäcke da. Man müsse einen Suchauftrag machen – im Postautobüro in Saas Fee. Das erledigt das Tourismusbüro freundlicherweise. Es gibt mir im übrigen den Rat: Wenn ich Skifahren wolle, solle ich Skis mieten. Die Skimiete werde vergütet. Ausserdem solle ich mich telefonisch mit dem Chef des Postautobüros Saas Fee in Verbindung setzen, was ich dann tue. Ein sehr netter Mann. Skisäcke werden am Sonntag keine gefunden. Auch nicht am Montagmorgen. Montag, 6.2. Um 10 Uhr miete ich Skis. Montag um 11 Uhr: Anruf von Saas Fee. Skis seien am Sonntagabend in Saas Almagell angekommen – ich könne sie abholen. Was ich am Montagabend nach der Rückgabe der Mietskis auch mache. Als ich das Geld für die Skimiete haben will, heisst es auf dem Tourismusbüro, dass dafür Saas Fee verantwortlich sei. Auf meine Rückfrage verspricht man mir, nochmals in Saas Fee nachzufragen. Antwort negativ. Ich muss nach Saas Fee, erhalte aber einen Zettel mit der Mtteilung, dass die Skis zwar am Sonntag angekommen seien, ich diese aber erst am Montag abholen konnte.

Dienstag 7.2.: Ausflug nach Saas Fee. Im Postautobüro erhalte ich die Mitteilung, dass ich kein Geld kriege, sondern einen Rapport. Dieser müsse aber zuerst noch geschrieben werden. Das dauere eine halbe Stunde. Mittagessen in Saas Fee (60 Franken). Erhalte Rapport. Diesen müsse ich mit der Quittung der Skimiete der Reiseversicherung einschicken.

Freitag 10.2. Zwei Skisäcke und Schlitten im Tourismusbüro Saas Almagell aufgegeben. Da ein Kindersitz auf dem Schlitten ist, fragt man mich, ob ich als Familie reise, dann koste das Stück nur zehn statt zwölf Franken. Hä ja, wär schön gewesen, wenn man mich das in Zürich auch schon gefragt hätte.

Samstag, 11.2. Bringe Reisetasche zur Aufgabe ins Tourismusbüro in Saas Almagell. Beim Ausfüllen teilt mir die Dame mit, dass als Zielbahnhof in Zürich ausgewählt werden könne zwischen Stadelhofen, Enge, Altstetten, Oerlikon und Flughafen – HB sei nicht auf der Liste. Ich frage nach, wohin denn die drei Gepäckstücke vom Freitag gegangen seien. Sie sind an den Flughafen geschickt worden. Ich lasse die Tasche auch in den Flughafen schicken, dann kann man mit einem Anruf in Zürich alle vier in den HB umleiten lassen. Verlasse Saas Almagell leicht irritiert.

Sonntag, 12.2. Anruf bei SBB Flughafen. Umleitungsauftrag angemeldet.

Montag, 13.2. Skisäcke und Schlitten im Flughafen angekommen und nach Zürich HB umgeleitet. Reisetasche nicht auffindbar.

Dienstag, 14.2. Suchauftrag für Reisetasche aufgegeben.

Bis 20.2. tägliche Anrufe. Reisetasche nicht aufgetaucht. Man solle das nötigste (Odlo für den Schlittelausflug nach Ftan am folgenden Samstag) kaufen und Skischuhe (sind in der Reisetasche) mieten.

Dienstag, 21.2. Mitteilung, Reisetasche sei im Flughafen eingetroffen. Wird nach HB geschickt.

In ÖV, mit dem Zug, mit Tram und Bus, Postauto, SBB veröffentlicht | Kommentieren

Elektro statt Velo

Wäre dieses E-Bike in Betrieb, hätte es die Velofahrerin im Hintergrund schon überholt.

Vor ein paar Wochen beschäftigte sich Wanderkolumnist Thomas Widmer mit den vielen Elektro-Velos auf unseren Strassen. Sind die E-Bikes umweltfreundlich, weil sie von ehemaligen Autofahrern benutzt werden? Nein, lautete Widmers These: Die E-Bikes würden vor allem von bisherigen Velofahrern gefahren. Widmer hatte Recht. Die Statistik des Branchenverbands Velosuisse zeigt: Die strombetriebenen Velos verdrängen die menschangetriebenen. Im Jahre 2010 wurden in der Schweiz 15 361 E-Bikes mehr verkauft als 2009 – aber 15 070 Freizeit- und Alltagsvelos weniger (der Absatz der Sporträder hingegen blieb in etwa gleich). Mal sehen, ob die Zahlen des letzten Jahres, die vermutlich im März veröffentlich werden, die gefühlte Entwicklung bestätigen: Dass ich als automobiler Velofahrer von den hilfsmotorisierten Bikern immer mehr abgehängt werde.

In mit dem Velo veröffentlicht | 2 Antworten

Kein Langsamverkehr

Fussgänger sind willkommen, Velofahrer «gestattet»: Rampe auf die Hardbrücke in Zürich-West

Wenn ich mit dem Velo in Zürich-West auf all den neu gestalteten Strassen unterwegs bin, wundere ich mich auch beim wiederholten Male: Darüber, dass nicht konsequent Velostreifen angelegt wurden. Hier muss ich aufs Trottoir, dort darf ich nicht, dort habe ich meine Spur, hier muss ich mich den Fussgängern unterordnen… Das Velo ist das für die Allgemeinheit günstigste Verkehrsmittel (es bedarf keinerlei Subventionen und verursacht keine CO2- und andere Abgase), und Velofahren fördert bekanntlich die Gesundheit…. Alles, was es braucht, um das Velo zu fördern, ist, einen Randstreifen der Strasse abzuzwacken und diesen mit gelber (und manchmal flächendeckend mit roter) Farbe zu markieren. Die Rampe, die von der Pfingstweidstrasse auf die Hardbrücke führt, ist megabreit, Platz genug, um für Autos, Velos und Fussgänger eigene Wege zu markieren. Und wie sieht nun diese wichtige Verkehrsachse, Verbindung zwischen Zürich-West und dem Kreis 4, aus? Eine Spur für die Autos – und daneben eine Fussgängerzone, in der die mit dem Velo «gestattet» sind, also Schritttempo fahren sollen. Vielleicht ist es einfach ein Missverständnis, das Politiker und Planer «Langsamverkehr» nennen? (Tatsächlich ist das Velo innerstädtisch das schnellste Verkehrsmittel) Solche Markierungen sind ein Riesenärger (um den zu lindern ich dieses Textchen, das ich für den Westnetz-Blog schrieb, jetzt nochmals veröffentliche).

In mit dem Velo, Signalisation, zu Fuss veröffentlicht | Kommentieren

Kein Traum

Ein Seil ohne Sessel: Lift Salaniva am 16.2. in Scuol GR.

So etwas habe ich in meiner immerhin schon 45 Jahre dauernden Karriere als Wintersportler noch nie erlebt. Es ist ein prächtiger Tag, mit Sonnenschein, blauem Himmel und Neuschnee. Nicht zuviel, nicht zuwenig – etwa 20 Zentimeter, vom Wind allerdings etwas ungerecht verteilt. Und die Bergbahnen versagen ihren Dienst, zumindest teilweise. So geschehen heute Donnerstag in Scuol GR. Drei (von acht) Liften standen still – jene, die zu den interessantesten Pisten führen. Nun, im Neuschnee war es auch neben den anderen Pisten schön. Aber irgendwann wunderte ich mich; das Gebiet von Scuol gehört nicht gerade zu jenen, die unzähligen Lawinenhängen ausgesetzt sind. Um 15 Uhr nachmittags fragte ich einen Skiliftmann, der vor der Talstation seines stillstehenden Lifts eifrig Schnee schaufelte, was denn los sei. Die betreffenden Pisten seien noch nicht präpariert. Das sei doch kein Problem, fand ich – den ganzen Tag über hatte ein Grossteil der Ski- und Snowboardfahrer gerade unpräparierte Abschnitte gesucht. Nein, das könne man nicht allen Leuten zumuten, meinte er. Ausserdem seien die Lawinen noch nicht gesprengt (obwohl man es den ganzen Tag durch immer wieder die typischen dumpfen Böller gehört hatte). Was auch immer der Grund für die temporäre Stilllegung der Lifte gewesen mag: Ich brachte wenig Verständnis auf – und musste mich dennoch damit abfinden. Ich logiere in Sent, das nur über eine der nun geschlossenen Strecken zu erreichen ist, ausgerechnet «Traumpiste» genannt.

Das Stossverkehr-Feeling in den Ferien: im Skibus in der Region Scuol.

Doch ich wollte nicht schon wieder mit dem Postauto, das im Stossverkehr voller ist als der 32er in Zürich morgens um halb acht, von Scuol nach Sent kurven. Eine Möglichkeit blieb: Den Winterwanderweg für die Spaziergänger hatten die wackeren Pistenarbeiter schon gepfadet. Ich entschloss mich zu einer Wanderung, eine halbe Stunde bergauf und geradeaus mit dem Snowboard unter dem Arm. Nach dem Schweiss der Preis: eine Abfahrt abwechslungsweise durch Neuschneefelder und über eine frisch präparierte, unbefahrene Piste. Morgen kann ich ausschlafen, wenn sich alle andern in den Bus drängeln, um als erste über die Traumpiste fahren zu dürfen.

Der Traum wird doch noch wahr: die eigene Spur neben der Traumpiste.

In ÖV, mit der Bergbahn veröffentlicht | Kommentieren

Weniger Bauern, mehr Traktoren

In den Proportionen den Bergen ähnlich: Traktor in den Alpen.

Wer sich über die Präsenz mächtiger Traktoren im Strassenbild wundert, liegt nicht falsch. Zu den Konstanten im jährlichen Bericht über die Neuzulassung von Fahrzeugen des Bundesamts für Statistik gehört, dass wiederum mehr Landwirtschaftsfahrzeuge in Betrieb gesetzt wurden.

Auch letztes Jahr waren mehr Traktoren im Einsatz, um von weniger Bauern zur Bewirtschaftung einer kleineren Fläche Kulturland benutzt zu werden. In Zahlen: 1990, als die Schweiz 92 815 Bauernhöfe zählte, waren 119 138 «landwirtschaftliche» Traktoren in Betrieb (1,3 pro Hof). 2010 waren auf den noch 59 065 Höfen 132 605 Traktoren im Einsatz – durchschnittlich 2,2 (für 2011 liegen noch keine Zahlen zu den Betrieben vor). Die bewirtschaftete Fläche aber nahm zwischen 1990 und 2010 ab, wenn auch nicht viel – um 1,5 Prozent. Soviel zur Effizienz der Maschinen. Über die Grösse der Traktoren sagt die Statistik übrigens nichts aus.

In mit dem Auto veröffentlicht | Kommentieren

Halbe Taxe, doppelte Leistung

Das ganze Jahr Ausverkauf: Ich profitiere auch davon.

Im Zuge meiner Beschäftigung mit der Eisenbahnrechnung des Bundesamtes für Statistik (letzter Blogeintrag) sind mir noch mehr Zahlen begegnet. Zum Beispiel solche, die angesichts der letzte Woche angekündigten Preiserhöhung der SBB interessieren. Und die zeigen: Es gibt gute Gründe, die Billett- und Abopreise anzuheben. Immer mehr Menschen benutzen den ÖV immer häufiger; die Bahnen und Busse sind immer besser ausgelastet – aber die ÖV-Kosten für Bund, Kantone und Gemeinden nehmen trotzdem zu. Die Nachfrage nach Halbtax- und Generalabos stieg in den letzten Jahren an: um 15 Prozent (Halbtax) und gar um 35 Prozent (GA) zwischen 2006 und 2010. Und die viel beschworene Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf den ÖV? Relativ betrachtet, geschieht diese: 1980, als der Anteil des Privatverkehrs in der Schweiz am höchsten war, wurden 81,6% der Kilometer im Auto zurückgelegt, 2009 noch 75,8%. Die Leistung des ÖV hat sich zwischen 1980 und 2009 nahezu verdoppelt, doch in absoluten Zahlen legte der Autoverkehr noch mehr zu. Diese Entwicklung ist ungebrochen: 2011 wurden soviele Personenwagen neu immatrikuliert wie seit 2002 nicht mehr. Die Zunahme gegenüber 2010 war doppelt so hoch wie das Bevölkerungswachstum, wie die NZZ ausrechnete. Die Menschen in der Schweiz sind einfach immer mehr unterwegs. Da jedes Auto im Betrieb teurer ist als ein 1.-Klass-GA, lässt sich festhalten: Offensichtlich spielen dabei die Kosten eine untergeordnete Rolle.

In mit dem Zug, mit Tram und Bus, SBB veröffentlicht | 1 Antwort

Weltwoche: ein paar Milliarden zuviel

Soviel SBB: Da die Übersicht zu behalten ist nicht einfach.

Die SBB würden jährlich mit zehn Milliarden Franken subventioniert, schrieb SVP-Nationalrat Peter Keller am 26. Januar in der «Weltwoche», bei der er Redaktor ist. Die SBB sind schwer defizitär, aber Kellers Rechnerei ist es auch. Keller stützte sich bei seiner Aussage auf die sogenannte Volkwirtschaftliche Eisenbahnrechnung des Bundesamtes für Statistik (BfS). Diese versucht die gesamten Kosten, welche die Bahnen für die Öffentlichkeit (Bund, Kantone, Gemeinde) bewirken, zu eruieren. In dieser Rechnung berücksichtigt sind rund 40 Schweizerische Bahnunternehmen; die SBB sind nur eines davon, wenn auch das grösste. Wie gross genau das Gewicht der Bundesbahnen in dieser Statistik ist, kann der zuständige Beamte im BfS nicht beziffern, er schätzt den SBB-Anteil auf «rund 75 Prozent». Das bedeutet, dass sich Kellers zehn Milliarden auf etwa 7,5 Milliarden reduzieren – würden. Denn die Zahl ist eine theoretische Grösse. Keller hat für seine Aussage den sogenannten «Deckungsbeitrag II» aus der Volkwirtschaftlichen Eisenbahnrechnung übernommen. Darin enthalten sind hypothetische Zahlen: Zinsen für die Summe aller Betriebsbeiträge, die Bund, Kantone und Gemeinden seit dem Beginn der Eisenbahnrechnung 1975 an die SBB zahlten. Nach dem gleichen Muster könnte man jede öffentliche Ausgabe obendrein mit Zinsen belasten, sei es die ETH, die Direktzahlungen für die Bauern oder die Rüstungkosten. Diese hypothetischen Zinsen summierten sich 2010 auf knapp 5,2 Milliarden Franken – also gut die Hälfte von Kellers «Subvention». Die Volkwirtschaftliche Eisenbahnrechnung «klingt reichlich kompliziert», wie Keller festgestellt hat. Nicht nur er selbst hatte Probleme damit, auch die Statistiker des Bundes: In der Volkswirtschaftlichen Eisenbahnrechnung 2010 verwechselten sie in einer Tabelle Gesamtaufwand und Nettoertrag (ehe der Fehler bemerkt und diese Woche in der Tabelle, aber nicht im Text korrigiert wurde).

Wie hoch die Subventionen für die SBB tatsächlich sind, ist schwer zu eruieren, vor allem wegen der Finanzierung der grossen Bauvorhaben wie der Neat. Bezieht man diese ein, so sind die Beiträge an die Bundesbahnen wesentlich höher als die offiziell ausgewiesenen 2,6 Milliarden Franken (2010). Einfacher zu haben sind die Subventionen für den gesamten öffentlichen Verkehr, also für Bahnen, Busse, Trams und Schiffe. In der Auflistung der Litra (Informationsdienst des ÖV) sind auch die Beiträge aus diversen Quellen (LSVA; MwSt) an die diversen Baufonds (Finöv, Infrastruktur) enthalten. Fazit: 2009 zahlten Bund, Kantone und Gemeinden 7,92 Milliarden Franken für den ÖV. 7,87 Milliarden erwirtschaftete dieser selbst. Mit anderen Worten: Jedes Bahn- und Busbillett ist ein Halbtax-Ticket – noch bevor das Halbtax-Abo zum Einsatz kommt.

In mit dem Zug, mit Tram und Bus, SBB veröffentlicht | Kommentieren

Attrappe

Die Velos haben rot, die Fussgänger parallel dazu aber grün: Signal bei der Zürcher Sihlpost.

An der Kreuzung von Kasernen- und Lagerstrasse steht für die Velofahrenden, die aus der Innenstadt über die Brücke über die Sihl kommen, ein eigenes Lichtsignal. Sie dürfen es sogar selbst bedienen «Velofahrer hier drücken» steht auf einem Schild. Der einst rote Knopf ist schon ganz abgewetzt, denn das Signal steht an einer vielbefahrenen Kreuzung, eine von zwei oder drei Stellen, die Velofahrende zwangsläufig passieren, wenn sie von der Innenstadt in die Kreise 4 oder 5 wollen. Ich fahre hier vielleicht zwei oder dreimal pro Woche durch. Den roten Knopf habe ich jedes Mal betätigt. Doch das Signal scheint eine Attrappe zu sein: Ein grünes Licht für die Velos habe ich noch nie gesehen. Ich stände noch immer dort (gestern wäre ich allerdings erfroren), würde ich mich nicht an die Fussgänger halten und loslegen, wenn diese für die Überquerung der Kasernenstrasse grün erhalten. Der Nachteil dabei ist, dass ich den Fussgängern, die auf der andern Seite der Kreuzung die Lagerstrasse überqueren, den Vortritt lassen muss, denn diese haben dann auch immer grün.

Kleine Umfrage: Hat jemand das Velosignal schon mal grün leuchten sehen?

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Gepäck aufgeben

Irgendetwas unklar? Das ist das Symbol der SBB für die Gepäckaufgabe.

Da ich kein Auto mehr besitze, überlege ich mir, wie meine kleine Patchwork-Familie und ich in die Winterferien gelangen – und vor allem, wie das Gepäck dorthin kommen soll. Man braucht ja soviel Material für den Wintersport, mehr als man tragen, und definitiv mehr als man in den Doppelstockzügen der SBB in seiner Nähe verstauen kann. Also versuche ich rauszufinden, was der Versand des Gepäcks kosten würde, wann es wo aufgegeben werden muss – und ob der Transport mit dem ÖV überhaupt möglich ist. Auf der Website der SBB steht, man könne Gepäck an alle 480 bedienten Bahnhöfe der Schweiz schicken. Wir machen aber in Sent GR Ferien, einem Ort ohne Bahnhof; es fährt ein Postauto dorthin. Also schaue ich auf der Homepage der Post nach. Alles, was ich dort zum Thema finde, ist das Stichwort «Gepäckdienstleistungen». Darunter steht, dass «PostAuto» den «nationalen Gepäcktarif» akzeptiere und für «Gepäckaufgabe, -abfertigung und –auslieferung mit 40 Poststellen verteilt über die ganze Schweiz» zusammenarbeite. Wie bitte? Da werden mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben. 40 Poststellen verteilt über die ganze Schweiz? Das ist nicht gerade viel. Um welche Stationen es sich handelt, steht nirgends. Also frage ich nach. Eine Telefonnummer allerdings gibt es nicht; weder auf der Website der SBB noch jener der Post. Ich rufe das Reisebüro der SBB an, dessen Nummer ich bei telsearch finde, und der Mann, der abnimmt, leitet mich freundlicherweise an die Gepäckannahmestelle weiter. Ja, nach Sent könne ich Gepäck schicken, sagt der zweite Mann. Danke! (sechs Tage später erhalte ich auch von der Post, der ich gemailt hatte, die freundliche Auskunft, dass der Gepäckversand von Zürich nach Sent möglich sei) In der Zwischenzeit habe ich ein Auto gemietet. Irgendwie scheint es mir praktischer, in verschiedener Hinsicht.

In ÖV, mit dem Zug, mit Tram und Bus, Postauto, SBB veröffentlicht | 3 Antworten

Rechtsabbiegegebot

Kreuzung Bullinger/Hardstrasse: Rechtsabbiegezwang für Velo- und Autofahrer

Vor zwei Wochen machte der «Tages-Anzeiger» die Idee eines «Velo-Highways» durch den Kreis 5 publik: Eine Strecke zwischen HB und nach Zürich-West mit Dauervortritt für die Velos. «Velo-Highway»! Wow, das tönt grossartig. Mir wäre allerdings lieber, bei der Planung und Realisierung der Velowege in der Stadt würde mehr aufs Kleine geachtet, auf die Details. Dass die Stadt ihren in Amtsdeutsch verfassten Vorsätzen nachkommen würde – «Das Velonetz soll rasch und gezielt vervollständigt werden», wie es in der Velostrategie der Stadt Zürich heisst. Auf der in den letzten zwei Jahren mit Millionenaufwand verkehrsberuhigten Westtangente wurde dazu manche Chance verpasst. Die Bullingerstrasse im Kreis 4, über die früher Vierzigtönner donnerten, ist zwar Tempo-30-Zone, stellenweise gar zur Begegnungszone geworden. Und ist dadurch zur Velostrecke prädestiniert, zumal die Hohlstrasse besonders und die Badenerstrasse bedingt velounfreundlich sind. Aber wer durch die breite, wenig von Autos befahrene Bullingerstrasse stadtauswärts radelt, wird bei der Kreuzung mit der Hardstrasse gestoppt. Nein: Wird vom Velo-Highway auf diese von Autos und Bussen starkbefahrene Strasse gezwungen. Beim Lichtssignal an der Kreuzung gibt es einen Rechts-Abbiege-Zwang (Bild). Wieso, weiss kein Mensch. Haben die Fussgänger, die parallel zur Bullingerstrasse die Hardstrasse überqueren wollen, grün, könnte man gleichzeitg Velo- (und von mir aus auch die Autofahrer) über die Kreuzung lassen (Bild unten). Anders ausgedrückt: Wer das Fussgängersignal im Auge hat, sieht, in welchem Moment die Hardstrasse gefahrlos zu queren ist. Man wird als Velofahrer nur einmal mehr dazu gezwungen, eine Verkehrsregel zu missachten.

Die Fussgänger (rechts) haben Grün – wieso dürfen da die Velos nicht geradeaus fahren?

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