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P.S.
Die Wochenzeitung «P.S.» gehört zu meinen Lieblingsblättern. Regional- und lokalpolitisch erfährt man da mehr als anderswo, gescheiter, pointierter. In der aktuellen Ausgabe geht’s auf drei Seiten darum, welche Rolle der Veloverkehr in der Stadt Zürich spielen sollte. Eine wichtigere als heute, lautet die klare Haltung der «P.S.»-Redaktion. Und so stellt «P.S.»-Redaktorin Nicole Soland in ihrem (online nicht veröffentlichten) Kommentar fest, dass die Stadt Zürich das Velo offensichtlich nicht allzu stark fördern will, weil es die VBZ konkurrenzieren könnte. Wie kommt sie zu diesem auf den ersten Blick erstaunlichen Schluss? Indem sie sich den Juli veröffentlichten amtlichen Bericht «Fest im Sattel» zum Veloverkehr in der Stadt vorknöpft. Soland setzt sich vor allem mit dem dort publizierten Vergleich der Geschwindigkeiten der Verkehrsmittel Velo, Auto, ÖV und zu Fuss auseinander. Fazit von Analyse und Grafik (auf Seite 13): Der ÖV ist immer am schnellsten. Dagegen spricht allerdings Solands individuelle Erfahrung. Konkret führt sie ihren früheren Arbeitsweg (vom Lochergut bis nach Adliswil) an, den sie mit dem Velo einige Minuten rascher zurücklegte, als im ZVV-Fahrplan für die selbe Strecke verzeichnet ist. Auch meine eigener Eindruck sagt: Mit dem Velo bin ich in der Stadt schneller unterwegs als mit Tram oder Bus. Denn ich muss nur ab und zu vor einem Rotlicht halten und nie umsteigen. Das Geheimnis der Grafik in «Fest im Sattel»: Nicht berücksichtigt bei der Berechnung der Geschwindigkeiten der diversen Verkehrsmittel sind die Umsteige- und Wartezeiten, wie in einer Klammer steht. Eine kleine, aber entscheidende Manipulation, welche Soland zu ihrem eingangs zitierten Schluss verleitete. Mein P.S.? Ich glaube, sie hat Recht.
In ÖV, mit dem Velo veröffentlicht
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Gratis zu Adolf Ogi und weiter

Ab hier ist die Fahrt mit der Tageskarte ab Zürich gratis: Adolf Ogi vor dem Lötschberg-Nordportal. (Bild:SF)
Seit der Eröffnung des Basistunnels hat der Verkehr durch den Lötschberg enorm zugenommen: Zwischen 2007, als bis Anfang Dezember ausschliesslich der alte Tunnel benutzt wurde, und 2011 um 74 Prozent, wie eine neue Studie des Bundesamtes für Raumentwicklung darlegt. Ganze vier Prozent der Reisenden seien Umsteiger vom Auto auf die Bahn, so das Ergebnis der Studie.
Der Rest der Zunahme ist Mehrverkehr – Leute, die im Wallis wohnen und die schnellere Verbindung nutzen, um in die Üsserschwiiz zu fahren und dort zu arbeiten. Vor allem aber fahren Touristen aus der Üsserschwiiz durch den Lötschberg-Basistunnel. Die Mehrheit unter ihnen sind Tagesausflügler – sie machten 2011 ein gutes Drittel aller Passagiere aus.
Die Tagesausflügler verursachen nicht nur Mehrverkehr, sondern auch Mehrkosten. Sie fahren nämlich besonders günstig. 68 Franken kostet eine Tageskarte 2. Klasse mit Halbtax-Abo. Für diesen Betrag kommt man mit einem normalen Billett ab Zürich nur bis Kandersteg und zurück –vors Portal des alten Lötschbergtunnels, wo Adolf Ogi seine legendäre Neujahrsansprache hielt. Die Weiterfahrt ins Wallis also ist mit der Tageskarte gratis.
Doch es gibt noch die günstige Version der Tageskarte: Die Gemeindetageskarte. Diese kostet nur um die 40 Franken (die Preise variieren von Gemeinde zu Gemeinde) – auch für Leute, die kein Halbtax-Abo besitzen. Für diesen Preis kommt zum Volltarif von Zürich knapp nach Aarau und zurück. Die meisten der täglich 4500 Tagesausflügler durch den Lötschberg, so muss man annehmen, sind mit einer Gemeindetageskarte unterwegs. Denn: Von den gut 2,5 Millionen Tageskarten, welche 2011 benutzt wurden, waren knapp 1,7 Millionen Gemeindetageskarten, so die Auskunft des Verbandes öffentlicher Verkehr auf Anfrage.
Wie lautet der Zweck der Gemeindetageskarte, dieses Kollektivabos für die Einwohner einer Ortschaft? «Um den öffentlichen Verkehr zu fördern,» wie es auf der Übersichtssite des Angebots heisst. Oder, wie die SBB erklären, «ein Schnupperangebot», das Menschen, «die ansonsten nicht viel Zug und Bus fahren, von den Vorzügen des öffentlichen Verkehrs überzeugen» soll.
Die hat er, allerdings.
In ÖV, mit dem Zug, SBB veröffentlicht
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Rätselhafte Linien
Letzte Woche führten mich ein Auftrag und die S-Bahn nach Regensdorf. Der Weg führte dann durch eine geräumige Unterführung. Es war Mittagszeit, aber ausser mir waren nicht viele Leute da. Und so fielen mir die Bodenmarkierungen auf: gelbe Sperrflächen links und rechts. Wozu die wohl gut sind? Üblicherweise werden solche auf Strassen angebracht, um Halteverbote zu markieren. Autos können durch die Unterführung keine fahren, dafür ist zu schmal. Aber Velos, ja. Bedeuten die gelben Linien, dass hier Halten mit dem Stahlross oder gar Parkieren verboten ist? Darf ich es folgerichtig dort abstellen, wo es keine Markierung hat? Oder handelt es sich beim Gelb um die Auszeichnung von Firmenparkplätzen? Muss ich mich als Fussgänger an die nicht gesperrten Asphalt halten? Da wollte jemand ein Zeichen setzen. Leider kann ich es nicht verstehen. Meine theoretische Fahrprüfung liegt leider schon 32 Jahre zurück, aber auch die Signalsammlung des Bundesamtes für Strassen hilft nicht weiter.
In Signalisation, zu Fuss veröffentlicht
1 Antwort
Mit dem Velo in die Oper
Letzte Woche warb das Opernhaus für seine Saisoneröffnung so, wie es auch schon die Jusos getan haben: mit einem Sattelüberzug. «Opernhaus Zürich OFFEN» prangte auf dem Sattel meines Velos, nachdem ich es beim Hauptbahnhof abgestellt hatte. «Mit dem Velo in die Oper?», fragte ich mich. Ich bin ein äusserst seltener Operngänger. Aber die Vorstellung, dass die Gäste des teuersten Kulturinstituts in Zürich (Eintrittspreise für den Grossteil der Sitze zwischen 65 und 320 Fr.) in angemessener, nämlich vornehmer Kleidung vors Opernhaus radeln, schien mir ein bisschen abwegig. Ein Link, den mein Medienkollege H.G. Hildebrandt auf Facebook postete, zeigte dann, dass meine Frage falsch gestellt war: Der «Economist» zitierte aus einer Studie, laut der in England die besserverdienenden Menschen mehr Velo fahren als die Armen. Und siehe da, in Zürich ist es nicht anders. Leute mit hohem Haushaltseinkommen fahren eindeutig häufiger Velo als solche mit tiefem, und das Gleiche gilt für den Bildungsgrad, wie Zahlen von Statistik Stadt Zürich aus dem Jahre 2009 zeigen. Das Opernhaus wiederum hat ein «kulturinteressiertes, konsumfreudiges und eher bürgerliches Publikum», wie es selbst erklärt. In diesem Sinne haben die Opernvermarkter ihre Kundschaft mit den Sattelkappen genau angepeilt: Wer Velo fährt, hat potenziell mehr Kohle und mehr Bildung und ist folglich ein potenzieller Kunde für die Oper.
In mit dem Velo veröffentlicht
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Staatlich geförderte Demo
In diesen Tagen ist in Zürich wieder mal Multimobil angesagt. Das tönt wie multikulti, aber so offen ist diese Veranstaltung dann doch nicht. Es geht hier keineswegs um alle Mobilitätsformen, sondern nur um die «guten», also ÖV, sowie elektrisch und mit reiner Muskelkraft angetriebene Bewegung. «Aktionstage zur Föderung der umweltfreundlichen Mobilität,» heisst die Veranstaltung im Untertitel. Man könnte auch sagen: Zürich Multimobil ist ein Missionswerk. Es soll all jene, die noch immer mit Hilfe eines Verbrennungsmotors unterwegs sind, bekehren. Jene armen Menschen, die nicht wissen, wie man Velo fährt oder in ein Tram einsteigt, werden da an der Hand genommen und auf den rechten Weg geführt. «Ich verstehe die Leute, die zwar anders unterwegs sein wollen, aber nicht recht wissen, wie das geht und sich vor dem Aufwand scheuen,» sagte Stadträtin Ruth Genner und offenbarte tatkräftige Empathie. Genner half zwei Familien den Aufwand zu minimieren, indem sie sie Ende August für einen Monat mit E-Bikes, Velohelmen, Anhängern und VBZ-Abos ausstattete.
Tatsächlich ist Zürich Multimobil mit seinen Geschicklichkeitsparcours, mit Blasio und einem Strassenzirkus vor allem eine Wochenendattraktion für Familien mit Kindern. Aber auch anderen urbanen Menschen und bereits Bekehrten bietet das Programm der städtischen Aktionstage eine Attraktion. Heute Samstag um 18 Uhr gibt’s eine Demo – für bessere Velorouten. Diese wird zwar nicht von der Stadt selbst organisiert, sondern von einem Komitee, das von den Jusos bis zu den Grünliberalen reicht. Aber sie gehört zum offiziellen Programm (Vorwort: Stadträtin Claudia Nielsen). Und so wundert man sich: Staatlich geförderte Demos sind doch ein Merkmal totalitärer Staaten. Und stammtischmässig möchte man hinzufügen: Statt eine Demo für Velorouten zu propagieren, sollte die Stadt diese Routen doch gleich realisieren.
In ÖV, mit dem Velo veröffentlicht
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Ein gesellschaftliches Signal
Eine weitere Folge der Serie «verwirrende Signale» steht an der Lagerstrasse in Zürich. Auf zwei Verkehrsschildern sind Fussgänger und Velo durchgestrichen; offensichtlich ist hier für beide der Weg zu Ende. Dem durchgestrichenen Velo aber ist ein Pfeil nach links beigefügt. Vermutlich bedeutet dies: Velofahrer müssen nach links, auf die Strasse abbiegen. Was aber ist mit den Fussgängern? Die haben offensichtlich keine Linksabbiegemöglichkeit. Müssen die einfach stehen bleiben? Oder habe ich das Velosignal falsch interpretiert? Bedeutet es, dass Velos links, wo der Pfeil hinzeigt, nicht erlaubt sind? Und dass auch für die Velos gilt: Stehen bleiben!
Feministinnen und sonstwie besorgte Menschen werden sich, wenn sie vor dem Fussgängerweg-ist-zu-Ende-Signal stehen, monieren, dass dieses Symbol und nicht mehr zeitgemäss ist. Sie werden den sexistischen Unterton des Zeichens kritisieren: Es zeigt einen Mann, der ein Mädchen an der Hand führt. Dabei könnte man Aktualität seines Outfits hinweisen: Der Hut auf dem seinem Kopf ist topmodisch. Aber das Röckchen, in dem das Mädchen steckt, sei doch klischeehaft, veraltet, käme als Entgegnung. Und vor allem: Ein Mann, der ein Mädchen bei der Hand nimmt – ist das nicht eine Anleitung zur Pädophilie? Gerade erst wurde bekannt, dass diverse Fluggesellschaften allein reisende Kinder nicht neben Männern sitzen lassen.
Das Signal steht übrigens vor der Überbauung Europaallee. Hier haben die Verkehrsplaner eine weitere Mischzone für Fussgängerinnen und Velofahrer eingerichtet. Dabei wäre
mehr als genug Platz vorhanden wäre für eine breite Velospur. Vielleicht liegt das Geheimnis dieser Art Verkehrsplanung in der politischen Korrektheit: gegen eine Apartheid von Velofahrerinnen und Fussgängern.
Feministinnen und sonstwie besorgte Menschen werden sich, wenn sie vor dem Fussgängerweg-ist-zu-Ende-Signal stehen, monieren, dass dieses Symbol und nicht mehr zeitgemäss ist. Sie werden den sexistischen Unterton des Zeichens kritisieren: Es zeigt einen Mann, der ein Mädchen an der Hand führt. Dabei könnte man Aktualität seines Outfits hinweisen: Der Hut auf dem seinem Kopf ist topmodisch. Aber das Röckchen, in dem das Mädchen steckt, sei doch klischeehaft, veraltet, käme als Entgegnung. Und vor allem: Ein Mann, der ein Mädchen bei der Hand nimmt – ist das nicht eine Anleitung zur Pädophilie? Gerade erst wurde bekannt, dass diverse Fluggesellschaften allein reisende Kinder nicht neben Männern sitzen lassen.
Das Signal steht übrigens vor der Überbauung Europaallee. Hier haben die Verkehrsplaner eine weitere Mischzone für Fussgängerinnen und Velofahrer eingerichtet. Dabei wäre
mehr als genug Platz vorhanden wäre für eine breite Velospur. Vielleicht liegt das Geheimnis dieser Art Verkehrsplanung in der politischen Korrektheit: gegen eine Apartheid von Velofahrerinnen und Fussgängern.
In mit dem Velo, Signalisation, zu Fuss veröffentlicht
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Kreatives Strassendesign

Eine exponentielle Sicherheitslinie? Nein, eine symbolische Sperrfläche an der Bullingerstrasse in Zürich 4.
In mit dem Auto, mit dem Velo, Signalisation veröffentlicht
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Das Tunnelfieber
Das Tunnelfieber ist eine spezifisch schweizerische Krankheit. Eine, die offensichtlich nicht zu kurieren ist. Seit dem Gottharddurchstich anno 1882 gilt das Bohren eines Tunnels hierzulande als Lösung sozusagen jeden Verkehrsproblems. Weg mit dem Stau und dem Lärm für die Anwohner heisst die Losung! Bis der Tunnel so attraktiv ist, dass a) der Verkehr sich vor seinem Portal staut (siehe Gotthard), und b) der Mehrverkehr anderswo für Verstopfungen und Lärm sorgt (siehe Baregg, Vereina etc).
Baregg, Gubrist oder Gotthard: Jeder Tunnel wird Opfer seines eigenen Erfolges. Dann bricht wieder das Fieber aus: Graben wir zur Entlastung einen Tunnel! Mittlerweile hat jeder Strassentunnel auch seine Gegner – die nicht weniger fiebrig dagegen kämpfen. «Widersprüchlich, irrational, schädlich» kommentiert die Lobbyorganisation Alpeninitiative in ihrer Zeitung «Echo» den Vorschlag des Bundesrates, eine zweite Gotthardröhre zu bauen (um die erste sanieren zu können).
Im Zürcher Kantonsrat brach das Tunnelfieber am Montag letzter Woche aus. Das Parlament befahl dem Regierungsrat, eine Kreditvorlage für den Waidhaldetunnel in der Stadt Zürich auszuarbeiten. Die Röhre soll gebohrt werden, um die Rosengartenstrasse zu entlasten – 60 000 Fahrzeuge fahren dort täglich durch, keine Freude für die Anwohner. Trotzdem wollen Stadt- und Gemeinderat den Tunnel nicht. Sie wollen die Strasse, durch die jetzt Busse fahren, mit einer Tramlinie beruhigen und so den Autoverkehr abschrecken.
In der gleichen Sitzung beauftragte der Kantonsrat die Regierung auch, ein Projekt zur Umfahrung von Eglisau auszuarbeiten. Dort fahren zwar täglich «nur» rund 20 000 Autos , Motorräder und Lastwagen über die Strasse, die das Städtchen am Rhein tangiert. Der Unterschied: Die Eglisauer sind dafür – auch die Linken.
Fazit: In Eglisau will man einfach seine Ruhe (und wird damit anderswo für mehr Lärm sorgen), in Zürich aber will man die Welt verändern, auf dass sie endlich verkehrsruhigt werde. Was dabei herauskommt, ist offen.
Baregg, Gubrist oder Gotthard: Jeder Tunnel wird Opfer seines eigenen Erfolges. Dann bricht wieder das Fieber aus: Graben wir zur Entlastung einen Tunnel! Mittlerweile hat jeder Strassentunnel auch seine Gegner – die nicht weniger fiebrig dagegen kämpfen. «Widersprüchlich, irrational, schädlich» kommentiert die Lobbyorganisation Alpeninitiative in ihrer Zeitung «Echo» den Vorschlag des Bundesrates, eine zweite Gotthardröhre zu bauen (um die erste sanieren zu können).
Im Zürcher Kantonsrat brach das Tunnelfieber am Montag letzter Woche aus. Das Parlament befahl dem Regierungsrat, eine Kreditvorlage für den Waidhaldetunnel in der Stadt Zürich auszuarbeiten. Die Röhre soll gebohrt werden, um die Rosengartenstrasse zu entlasten – 60 000 Fahrzeuge fahren dort täglich durch, keine Freude für die Anwohner. Trotzdem wollen Stadt- und Gemeinderat den Tunnel nicht. Sie wollen die Strasse, durch die jetzt Busse fahren, mit einer Tramlinie beruhigen und so den Autoverkehr abschrecken.
In der gleichen Sitzung beauftragte der Kantonsrat die Regierung auch, ein Projekt zur Umfahrung von Eglisau auszuarbeiten. Dort fahren zwar täglich «nur» rund 20 000 Autos , Motorräder und Lastwagen über die Strasse, die das Städtchen am Rhein tangiert. Der Unterschied: Die Eglisauer sind dafür – auch die Linken.
Fazit: In Eglisau will man einfach seine Ruhe (und wird damit anderswo für mehr Lärm sorgen), in Zürich aber will man die Welt verändern, auf dass sie endlich verkehrsruhigt werde. Was dabei herauskommt, ist offen.
In Lärm, mit dem Auto, mit Tram und Bus veröffentlicht
2 Antworten
Langsam am See
Am Wochenende fand ich mich für einen Moment an der Zürcher Seepromenade zwischen Bellevue und Badi Utoquai wieder. Kein Wunder, dass die Promenade bei prächtigem Sommerwetter graglet voll war. Ich war mit dem Velo unterwegs. Gut, dass ich es nicht eilig hatte. Viel mehr als Schritttempo lag nicht drin in dieser Begegnungszone; es herrschte sprichwörtlicher Langsamverkehr. Und so erinnerte ich mich an den Unterschriftenbogen, der mir kürzlich ins Haus geflattert kam: Eine Petition von Pro Velo für bessere Veloverbindungen um das Seebecken. Gute Idee! «Mit dem Velo um das Zürcher Seebecken zu fahren ist keine lustige Angelegenheit», steht da. Wie Recht! Die Strecke vom Bellevue Richtung Zürichhorn etwa ist ja malerisch mit den alten Bäumen, die den Weg säumen. Aber holprig wegen deren Wurzeln, und ebenso gern begangen von Spaziergängern. Die untere Ebene ist für Radler gesperrt, aber weil sie mit Betonplatten topfeben ausgelegt ist, halt trotzdem gern befahren, was den Ort zu einem Hotspot für die Polizei macht, die hier auf einfache Art delinquierenden Velofahrern habhaft werden und Bussen aufbrummen kann.
Pro Velo fordert konkret die Trennung von «Fuss- und Veloverkehr innerhalb der Quaianlagen»; eine «sichere Route für GemütlichfahrerInnen» soll eingerichtet werden, aber auch «schnelle Routen» für VelopendlerInnen auf den Strassen rund ums Seebecken». Pro Velo will die vierspurige Bellerivestrasse, die Ausfallstrasse von und nach der Goldküste, als Veloverbindung. Ich wär schon zufrieden, wenn es zwischen Bellevue und Falkenstrasse einen fussgängerfreien Streifen für Velos gäbe – und die Fussgängerin wohl um einen velofreien Weg. Auf dieser Strecke hat man mit dem Rad heute nur die Wahl zwischen den überlaufenen Mischzonen Quaianlage und Stadelhoferstrasse. Nach dem Opernhaus kann man stadtauswärts durch die Dufourstrasse, auf der Tempo 30 gilt, pedalen.
Pro Velo fordert konkret die Trennung von «Fuss- und Veloverkehr innerhalb der Quaianlagen»; eine «sichere Route für GemütlichfahrerInnen» soll eingerichtet werden, aber auch «schnelle Routen» für VelopendlerInnen auf den Strassen rund ums Seebecken». Pro Velo will die vierspurige Bellerivestrasse, die Ausfallstrasse von und nach der Goldküste, als Veloverbindung. Ich wär schon zufrieden, wenn es zwischen Bellevue und Falkenstrasse einen fussgängerfreien Streifen für Velos gäbe – und die Fussgängerin wohl um einen velofreien Weg. Auf dieser Strecke hat man mit dem Rad heute nur die Wahl zwischen den überlaufenen Mischzonen Quaianlage und Stadelhoferstrasse. Nach dem Opernhaus kann man stadtauswärts durch die Dufourstrasse, auf der Tempo 30 gilt, pedalen.
In mit dem Velo, zu Fuss veröffentlicht
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