
Eine exponentielle Sicherheitslinie? Nein, eine symbolische Sperrfläche an der Bullingerstrasse in Zürich 4.
Anfang Jahr hatte das Polizeidepartement der Stadt Zürich erklärt, es würde den
«Schilderwald» lichten, um die Verkehrsteilnehmer weniger abzulenken. Signalisationen und Markierungen würden reduziert, und es würden «einheitliche Grundsätze» umgesetzt. Denn: «Weniger ist mehr». Seit vorletzter Woche kann an der Bullingerstrasse im Kreis 4 aber eine neue Sorte Markierung bestaunt werden. Eine fette, weisse Fläche ziert die Mitte dieser Strasse. Was hat dieses Weiss zu bedeuten? «Es ist eine Sperrfläche,» schrieb Heiko Ciceri, Sprecher der zuständigen Dienstabteilung Verkehr (DAV) auf Anfrage. Sie sei ein rein «gestalterisches Element mit keiner rechtlichen Bedeutung». Man darf das satte Weiss also überfahren, ohne gebüsst zu werden. Was aber ist der Zweck dieses kreativen Strassendesigns? «Die optische Einengung der Fahrbahn in dieser Tempo-30-Zone». Eine solche ist die einst dreispurige Strasse seit der Verkehrsberuhigung der ehemaligen Westtangente vor einem Jahr. Zu diesem Zweck hat man die Strasse schon real verschmälert, nämlich durch eine Serie von Fussgängerinseln, eine zweite Baumreihe und das Aufstellen von Sitzbänken. Die Fahrbahn ist so sehr eingeengt, dass man mit dem Velo aufs Trottoir oder auf die Gegenfahrbahn ausweichen muss, wenn sich die Autos vor dem Lichtsignal stauen, was zu den Stosszeiten üblich ist. Anders ausgedrückt: Hier gilt das Prinzip «mehr ist weniger».
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