
Die Helpline soll ab sofort dafür sorgen, dass man auch wegkommt, wenn sich das Billett nicht ausdrucken lässt.
Die Helpline soll ab sofort dafür sorgen, dass man auch wegkommt, wenn sich das Billett nicht ausdrucken lässt.
Die Sommerterrasse des Restaurants Frascati auf dem Seefeldquai: Noch kann man sich mit dem Velo hier durchschlängeln.
Früher musste man am Schalter anstehen, um ein Bahnbillett zu kaufen. Heute kann man dies zum Glück unterwegs oder, in komplizierteren Fällen, zuhause mit Compi und Drucker erledigen. Was aber, wenn sich ein Ticket nicht ausdrucken lässt? Diese Frage durfte ich mir am Gründonnerstag stellen, nicht als Hypothese, sondern als reale Handlungsanweisung: Was tun?
Ich hatte am Donnerstagmorgen online ein Snow-and-Rail-Ticket für einen Ausflug nach Scuol gebucht. Das Mail mit den Tickets in Form von Attachments landete umgehend in meiner Mailbox. Aufgrund diverser Erfahrungen vertraut mit den Feinheiten des Ausdrucks der Tickets (Bahn und Bergbahn-Gutschein) verschob ich diesen auf später. Ich hatte anderes zu tun, das mir dringender schien. Kurz bevor ich am späteren Nachmittag auf den Zug musste, machte ich mich daran, die Papiere auszudrucken. Es klappte nicht. Weder im Direktdruck noch mit Abspeichern davor, weder mit dem Safari- noch mit dem Firefox-Browser. «Datei beschädigt», teilte mir das Adobe-Programm bei jedem vergeblichen Druckversuch mit. Was tun? Auf dem Mail von SBB-Railaway, mit dem ich die nicht druckfähigen Karten erhalten hatte, stand zwar die Aufforderung, auf Facebook Fan von SBB-Railaway zu werden, aber keine Telefonnummer. Ich rief jene SBB-Nummer auf, die ich bei Telsearch als erste fand, die kostenpflichtige 0900 300 300. Man könne mir nicht helfen, wurde mir beschieden, und die Nummer von sbb.ch empfohlen: 0848 222 72211. Die Frau am Draht sagte mir, für mein Problem sei die «Freizeit» zuständig, also neudeutsch «railaway». «Schicken Sie eine Mail auf railaway@sbb.ch», empfahl sie mir. «Ich will eine Telefonnummer, ich muss auf den Zug», insistiere ich. «Schicken Sie ein Mail an diese Adresse», sagt die Frauenstimme, unbeirrt, als hätte ich nichts gesagt. Da wurde ich unflätig, also laut. «Ich brauche die Auskunft jetzt, und nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden. Meine Bahnbillett ist heute, mein Bergbahnbillett morgen gültig, danach nicht mehr», sagte ich und fluchte. «Wählen sie die Mailadresse», erwiderte die Frau, emotionslos wie ein Roboter. Nochmaliges Vortragen der gleichen Argumente und Flüche meinerseits zeitigte dann erstaunlicherweise die Folge, dass die Frau antwortete: «Schicken Sie ein Mail – und ich werde mich dafür einsetzen, dass Sie rasch eine Antwort erhalten». Also schrieb ich das Mail. Und bekam postwendend die Antwort, dass ich auf meine Anfrage «innerhalb der nächsten 24 Stunden detaillierte Antworten» erhalten werde.
Schon 20 Minuten später bekam ich ein Mail mit zwei Tickets, diesmal unbeschädigt. Offenbar hatte mein unfreundlicher Ton am Telefonschalter geholfen, und die Callcenter-Frau getan, was sie versprochen hatte. Danke! Ich erreichte Scuol mit einer Stunde Verspätung.
Velofahrer, die gestern in der NZZ das Plänchen zum zukünftigen Tram über die Hardbrücke anguckten, mögen sich gefragt haben: Wo bleibt die Velospur? Besetzt das Tram die eben erst geschaffene Fussgänger- und Velorampe auf der Seite des Hardplatzes, die das Befahren dieser zentralen Brücke mit dem Drahtesel sehr viel einfacher macht? Die Frage geht ans städtische Tiefbauamt. Zur Antwort schickt dieses den Link zu einem animierten Filmchen, das die zukünftige Fahrt des 8er Trams über die Brücke zeigt. «Nur zur Hälfte», lautet somit sinngemäss die Antwort. Auf dem Weg vom Hardplatz Richtung Primetower werden die Tramschienen über die aktuelle Busspur fahren. In die Gegenrichtung allerdings müssen Fussgänger und Velofahrer ihren Platz dem Tram opfern, ebenso werden sie in Zukunft auf der Rampe, die Brücke und Pfingstweidstrasse verbindet, durch den ÖV massiv behindert. Denn dort fährt der 8er in Zukunft wieder von der Brücke runter.