Randstein des Anstosses

Welcher ist besser: Randstein 4A oder….

Perfektionismus zeigt sich bekanntlich im Detail – bei der schweizerischen Strassenbaukunst etwa in der Gestaltung der Randsteine. Einst hatten diese die simple Funktion, die Strasse vom Trottoir zu trennen. In den letzten Jahren aber sind sie multifunktional geworden. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagenschieberinnen legt man Randsteine bei Bedarf tiefer. Es gibt sie in den verschiedensten Höhen, je nachdem, wie niederschwellig der Zugang der zu Fuss Gehenden zur Strasse sein soll. Und immer häufiger werden Randsteine quer durch Strassen gelegt, mit dem Zweck, den rollenden Verkehr zu beruhigen, also zu verlangsamen. Klar, dass je nach Situation die einen oder die anderen Verkehrsteilnehmer verärgert sind. Die Blinden etwa wehren sich für den Randstein des Anstosses, weil sich ohne klaren Absatz mit dem Stock die Grenze zwischen Fahrbahn und Trottoir nicht mehr ertasten lässt.

…Randstein 4B im Randsteinlabor an der Förrlibuckstrasse in Zürich-West?

Um den Randstein der Weisen zu finden, hat nun das Tiefbauamt der Stadt Zürich ein «Randsteinlabor» eingerichtet, mit Unterstützung von Pro Velo, des Astra und des Eidgenössischen Gleichstellungsbüros für Behinderte. Velofahrerinnen, Blinde, Rollstuhlfahrer und andere Gehbehinderte sind eingeladen, an der Förrlibuckstrasse in Zürich-West bis im März insgesamt 14 Randsteinformen auf ihre Benutzerfreundlichkeit zu testen und mittels eines Fragebogens zu bewerten.
Ich kann die Sache nur aus einer Warte beurteilen: Mit dem Velo ist eine schräge Ebene alleweil besser zu befahren als eine Kante, und eine breite schräge Ebene ist besser als eine schmale.
Und was meinen jene, die nicht zum Test ins Randsteinlabor eingeladen sind – die Autofahrer?

Beliebter Kehrplatz: Heinrichstrasse/Langstrasse mit tiefer gelegten Randsteinen.

Vielleicht gibt darüber die Kreuzung Lang-/Heinrichstrasse im Kreis 5 Aufschluss. Dort sind seit ein paar Jahren drei Typen von Randsteinen eingebaut. Nämlich: ein ganz kleiner Absatz beim Fussgängerstreifen, gefolgt von einer schiefen Ebene, welche auf die erhöhte Einmündung der Heinrichstrasse führt, dann ein schmaler, vollkommen flacher Abschnitt für die Velofahrer, schliesslich erneut ein kleiner Absatz beim zweiten Fussgängerstreifen. Fazit: Die Mündung ist beliebt als Kehrplatz für alle Arten von Fahrzeugen, die am Limmatplatz nicht nach links auf die Kornhausbrücke abbiegen können. Sie entern das Trottoir über den flachen Absatz beim ersten Fussgängerstreifen, wenden auf der Strassenmündung und kehren beim zweiten Fussgängerstreifen zurück auf die Langstrasse.

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