Zeitgenössische Automodelle fallen mir nicht speziell auf. Ausser ein paar Luxusmobilen und dem Smart sehen sie irgendwie alle gleich aus. Und so musste ich staunen, als ich kürzlich auf so einem Allerweltsauto das Kürzel «DS» las. DS wie déesse, Göttin, oder eben, wie die «Zitrone», der legendäre Citroën von anno dazumal. Ja, und das Irgendwie-Vehikel, das ich vor mir sah, war auch ein Citroën. Es ist der der Versuch, alte Glorie auf neuen Durchschnitt zu übertragen.
«Einzigartiges und wiedererkennbares Design» zeichne die DS von heute aus – es gibt die DS3, die DS4 und die DS5 – heisst es im Modellbeschrieb von Citroën. Aha. Der originale DS war dank seiner einmaligen Silhouette schon von fern zu erkennen – und dies auch nachts, weil er über sogenannte Kurvenlichter verfügte, welche sich nach den vor ihnen liegenden Kurven verdrehten. Unauffälligkeit hat natürlich auch eine gute Seite. Vielleicht wäre der General de Gaulle am 22. August 1962 unerkannt geblieben, wäre er in einem durchschnittlichen Auto gesessen. So aber eröffneten Attentäter, die ihm die Aufgabe der französischen Kolonie Algerien übelnahmen, das Feuer auf ihn. Doch der französische Präsident (und seine Frau) entkamen in ihrer ungepanzerten DS ausserhalb von Paris – trotz eines getroffenen Reifens. Dank der hydropneumatischen Federung konnte der Chauffeur den Wagen auch mit nur noch drei fahrtüchtigen Rädern steuern. Die schwarze Déesse ist heute im Mémorial Charles de Gaulle an seinem langjährigen Wohnsitz Colombey-les-Deux-Eglises in Nordostfrankreich zu bewundern – inklusive der Einschusslöcher.
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