Velofahren ist nicht langsam

Schöne Zeichen, falsche Zeichen: Zürcher Piktogramm für die Mischzonen.

Schöne Zeichen, falsche Zeichen: Zürcher Piktogramm für die Mischzonen.

Hier die Vollversion meines kleinen, in zwei Tranchen im «Tages-Anzeiger» (8./9.1.) veröffentlichten Beitrages:
«Zürich ist eine schöne Stadt zum Velofahren», heisst es im städtischen Leitbild «Stadtverkehr 2025». Ja, sie wäre es. Wenn mehr Platz dafür da wäre. Zürich ist eng, an manchen Orten so sehr, dass kein Velostreifen Platz hat, etwa an der Rämi- oder an der Langstrasse. Das ist mühsam, aber damit muss man leben. Richtig ärgerlich wird es dort, wo Platz ist und nicht genutzt wird. Etwa am See. Oder in Zürich West. Eifrig hat das städtische Tiefbaudepartement in den letzten Jahren so genannte Mischzonen für Fussgänger und Velofahrer eingerichtet. Ein planerisches Miteinander, das weder die einen noch die andern mögen; wer zu Fuss geht, will dies in Ruhe und in der Mitte des Weges tun, wer Rad fährt, will vorwärts kommen und nicht von Fussgängern gebremst werden. Den Mischzonen liegt ein Irrtum zugrunde, der Langsamverkehr heisst. Dieser oft und idealisiert verwendete Begriff verkennt, dass Velos mit einer vier- bis fünf Mal höheren Geschwindigkeit unterwegs sind als Fussgänger. Und, dass der ökologisch vorbildliche, weil so genügsame Drahtesel auf vielen innerstädtischen Strecken das schnellste Verkehrsmittel ist. Darum sollte die Stadt ihren Velomasterplan so umsetzen, wie sie es auf der renovierten Quaibrücke eben getan hat (und wie es in den Veloländern Dänemark, Deutschland oder Holland längst üblich ist) getan: mit separaten Velospuren. Das ist nur eine von mehreren Massnahmen, die zugunsten des Velos nötig wären. Ein Ende der Überprivilegierung des ÖV und der Verzicht auf ein paar Parkplätze und Bäume wären andere.

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